Vienna Legal Hackers
Juridicum, Hörsaal U 11
Schottenbastei 10-16
Wien, Österreich, 1010
Zu diesem Event
Das Wiener Chapter der globalen Legal Hackers Community lädt zum folgenden Hybrid-Meeting ein:
Titel: „ChatGPT und Recht“
In Kooperation mit ReMeP – Research Meets Practice und IRI§23 Rechtsinformatik Symposion.
Organisation:
Dr. Stefan Eder, ReMeP Chair
Prof. Erich Schweighofer, IRI§ Programmleitung – Universität Wien
Format:
Begrüßung & Einführung
Impulsreferate
Abschließende Paneldiskussion mit Q&A-Session
(Änderungen vorbehalten)
Thema 1: Large Linguistic Models (LLM) am Beispiel der Technologie ChatGPT.
Zu Beginn werden Experten des Information Retrieval, der Textanalyse und der computer-gestützten Linguistik das Modell von ChatGPT erklären; insbesondere wie eine Antwort generiert wird und warum es (zu mindestens zu einem guten Teil) oft beindruckende richtige Ergebnisse bringt.
Was kann ChatGPT, wie kann man diese nutzen, was wird dies kosten, gibt es bereits ein deutsches Sprachmodell, was man die Forschungen von OpenAI so viel besser als unsere eigenen Arbeiten zu juristischen Natural Language Processing?
Impulsreferat: (Informelle) Forschungsgruppe „Information Retrieval, Natural Language Processing, Entity Recognition und Ähnlichkeitssuche (Clustering) im Recht“: Andi Rauber, Werner Winiwarter, Erich Schweighofer, Florina Piroi, Tobias Fink, Dieter Merkl, Michael Dietenbach u.v.a.
Vortragende: Florina Piroi, Tobias Fink (Team Prof. Rauber)
Large Language Models (LLM) sind für Jurist*innen schon immer interessant gewesen; der intensive Aufwand beim Studien und im kontinuierlichen Lernen zeigt die Notwendigkeit, auch hier etwas technologische Unterstützung zu bekommen. Experten des Information Retrieval waren sich das Potentials für die Probleme des Nicht-Wissens über den Textkorpus und dessen Sprache immer bewusst (siehe für diesbezügliche Forschungen Schweighofer, Wissenrepräsentation und Rechtsinformatik, 1999, Bin/Torvald, Legal Information Retrieval, 1987, Turtle, Text Retrieval in the Legal World, 1995 etc.; zuletzt: siehe die Arbeiten von Bernhard Waltl, LLI). Zu ChatGPT und Sprachmodellen: Frank Schilder/Jack Conrad, Exploring the Landscape of Large Language Models: ChatGPT and beyond, 2023. Jack Conrad organisiert ein diesbezügliches Workshop auf der ICAIL2023 im Juni 2023 in Braga PT.
Experten-Panel: Manz Verlag, LexisNexis, Verlag Österreich, Weblaw, RIS/BRZ (eingeladen)
Dr. Wolfgang Pichler, Chief Evangelist, Manz Verlag
Dr. Anton Geist LL.M, LexisNexis
u.a. (wird laufend ergänzt)
Thema 2: Das Expertenwissen von Jurist*innen ist in einem hohen Ausmass korpus-basiert, der sich dynamisch jeden Tag ändert (z.B. neue Gesetzesbestimmung oder neue Entscheidung). Das (vortrainiertes) Sprachmodell müsste auf den Korpus zum jeweiligen Geltungszeitpunkt zugreifen, damit man sinnvolle und relevante Ergebnisse bekommt. Falls dies nicht möglich ist: welche Indikatoren gibt es für die Jurist*innen, dass dieses Ergebnis risikobehaftet ist.
Wenn das Sprachmodell in Deutsch vorhanden ist: welche speziellen juristischen Fragen stellen sich da (dynamischer Textkorpus, Geltung, Anwendbarkeit, Metadaten etc.)?
Impulsreferat: Jack Conrad, Consultant (früher: Thomson Reuters Labs)
Thema 3: Business Cases, Forschungsfragen und Ausblick
Zum Abschluss wird der naheliegende Anwendungsfall besprochen: die Zusammenfassung eines Textes, nach objektiven Kriterien jedenfalls, aber auch nach subjektiven Zielen (für Jurist*innen entscheidend – was weiß ich noch nicht?). Dies scheint schon gut zu funktionieren; aber die Einbeziehung von Metadaten ist noch jedenfalls unzureichend. Die Evaluierung der Exaktheit und die Beherrschung der Fehlerquote ist entscheidend. Volle Exaktheit ist im Recht oft nicht möglich, aber das Risiko muss beherrschbar sein. Besonderes Augenmerk auf das Training der Mensch-Maschinen-Zusammenarbeit zu legen sein.
Moderation: Stefan Eder (Benn-Ibler Rechtsanwälte, cybly.tech)
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